Dabei haben wir Führungen durch verschiedene Krankenhäuser bekommen und hatten somit den direkten Vergleich zwischen den deutschen und den tschechischen Einrichtungen. So konnten wir uns beispielsweise die pädiatrische Station und die Notaufnahme der Pilsner Uniklinik anschauen, wobei wir bei Letzterem sogar bei der Einlieferung eines Patienten per Helikopter dabei sein konnten.
Besonders beeindruckt hat uns das Domov pro seniory sv. Jirí, also das Seniorenwohnheim St. Georg der tschechischen Caritas. Die Einrichtung bietet den Bewohnern durch einen Kreativraum, einen Sportraum, eine Bibliothek mit Internetzugang und eine hauseigene Kapelle viele Möglichkeiten, sich individuell auszuleben.
An zwei Tagen hatten wir die Möglichkeit, uns die Berufsschule für Gesundheitsberufe anzuschauen und in einigen Unterrichtsstunden zu hospitieren. Dort werden neben Pflegekräften auch Physiotherapeuten, Ernährungsberater und Dentalhygieniker ausgebildet. Tatsächlich haben wir sogar eine sehr angenehme und wohltuende Massage von den zukünftigen Physiotherapeuten erhalten. Die tschechischen Schüler waren sehr offen und interessiert, wodurch wir uns mit etwas Englisch, Deutsch und Tschechisch austauschen konnten und mehr über die jeweils andere Ausbildung erfahren konnten.
Natürlich durften wir auch insgesamt zwei Tage lang selbstständig praktische Erfahrungen sammeln und in verschiedenen medizinischen Einrichtungen mitarbeiten. Dabei waren wir immer in Begleitung eines tschechischen Pflegeschülers, sodass wir nie alleine in den teils sehr großen Einrichtungen umherirren mussten. Der alltägliche Stationsablauf mit den verschiedenen Aufgabenverteilungen ähnelt zwar sehr dem deutschen System, trotzdem gab es einige ungewohnte Unterschiede, beispielsweise in der Hygiene oder bei der Wahl der Dienstkleidung.
Obwohl viele Tschechen ein wenig Englisch oder sogar Deutsch sprechen können, war es trotzdem hilfreich, einige Grundkenntnisse in Tschechisch zu erlernen. Dafür hatten wir unseren sehr engagierten und motivierten Sprachanimateur Karel. Dieser führte uns in den ersten zwei Tagen in die tschechische Sprache und in die Kultur ein. Tatsächlich schaffte er es, jeden von uns mit vielen Spielen und kleinen hochwertigen Preisen einige (Fach)-wörter beizubringen.
Während der gesamten zwei Wochen ist unsere Freizeit sicherlich nicht zu kurz gekommen. So erkundeten wir die Stadt zum einen auf eigene Faust, zum anderen mit Führungen durch die Pilsner Katakomben und die berühmte Pilsner Urquell Brauerei. Das tschechische Temperament bekamen wir regelrecht mitten im Fanblock der HC ŠKODA PLZEŇ Eishockeymannschaft zu spüren. Höchstmotiviert jubelten wir bei den Fangesängen mit, wobei wir dank Karel sogar einige Wörter verstehen konnten. Meist wurden die Abende mit sehr hitzigen Skip-Bo oder UNO Runden beendet, die sehr bald nur noch nach unserer selbstausgedachten Regel, alle Zahlen und Farben auf Tschechisch zu nennen, gespielt wurden.
Abschließend können wir jedem Schüler das Auslandspraktikum empfehlen. Jeder einzelne von uns ist an Herausforderungen gewachsen und ist mit wertvollen Erfahrungen und Erinnerungen zurückgekommen.