Wir sind Lucia und Anna aus dem Kurs fio da vida und hatten die Möglichkeit ihm Rahmen eines zweiwöchigen Praktikums nach Bern zu fahren. Nachdem wir uns beworben haben und die Zusage bekommen haben, sind wir über Email mit dem Berner Bildungszentrum Pflege in Kontakt getreten. Über zwei Wochen hinweg durften wir Montag und Freitag das Bildungszentrum besuchen und von Dienstag bis Donnerstag in unterschiedlichen pflegerischen Einrichtungen hospitieren.
Der erste Tag im Bildungszentrum wurde genutzt um die anderen Teilnehmer des Austauschs kennenzulernen und alles Organisatorische abzuklären. Es waren unteranderem Auszubildende aus Spanien, Schweden und auch ein paar weitere Deutsche dabei. Nach der Schule hatte man dann noch Zeit die Stadt zu erkunden und einen Kaffee zu trinken.
Ab Dienstag haben wir einen Einblick in zwei unterschiedliche Krankenhäuser bekommen. Einmal das Inselspital in Bern und das Spitalzentrum in Biel. Wir beide können auf jeden Fall sagen, dass die Pflege sich in vielen Dingen gleicht, es allerdings einen Unterschied gibt, was den Personalschlüssel betrifft. In der Schweiz ist es nämlich üblich, dass an eine Pflegefachkraft ungefähr vier Patienten übergeben werden. Uns hat das sehr überrascht, weil wir aus unseren Krankenhäusern doch etwas anderes gewohnt sind. Wir haben gemerkt, dass man sich dadurch mehr Zeit für die Patient*innen nehmen konnte, was wir beide sehr genossen haben.
Am Freitag ging es wieder zurück in die Schule, wo wir unsere Erfahrungen mit den anderen geteilt haben und uns vor allem auch über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Gesundheitssystemen ausgetauscht haben. Dabei ist uns bewusst geworden, dass die verschiedenen Kulturen in den Ländern die Pflege sehr beeinflussen kann. Aber auch die Ausbildung variiert stark. Im Vergleich zu Spanien, Schweden und der Schweiz, muss man in Deutschland nicht zwingend studieren um eine examinierte Pflegefachkraft zu werden.
Die vielen Skills Labs waren besonders beeindruckend. Neben den Räumlichkeiten wurden uns außerdem unterschiedliche Instrumente zum richtigen Reflektieren von neu gesammelten Erfahrungen gezeigt. Nachdem man sich also intensiv über unsere Ausbildung, Gemeinsamkeiten und Unterschiede unterhalten hat, ging es am Abend gemeinsam in die Stadt.
In der zweiten Woche durften wir noch einmal unterschiedliche Einrichtungen besuchen und nachdem der letzte Tag in der Schule geschafft war, ging es dann auch schon wieder Richtung Heimat. Wir können auf jeden Fall sagen, dass es zwei schöne und ereignisreiche Wochen in Bern waren.
Lucia Ludewig, Anna Stoelcker