Dobrý den!
Das bedeutet „Guten Tag“ auf Tschechisch, eines der ersten Wörter, die wir gelernt haben. Als Auszubildende des zweiten Lehrjahres zur Pflegefachkraft erhielten wir die Möglichkeit, an einem internationalen Schüleraustausch in Pilsen teilzunehmen. Wir haben viele verschiedene Eindrücke in das Gesundheitssystem der Tschechischen Republik bekommen. Unter anderem hat jeder von uns zwei Tage in einer Einrichtung zusammen mit einem tschechischen Austauschschüler arbeiten dürfen. Dadurch konnten wir uns auch über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Ausbildung austauschen. Um uns im Alltag verständigen zu können, haben wir ein Wochenende lang einen tschechischen Sprachkurs erhalten, der sehr viel Spaß gemacht hat.
Neben den Highlights in Pilsen, wie dem Simulationszentrum der Medizinischen Fakultät der Karlsuniversität, erhielten wir auch die Möglichkeit, in Prag an der Unsichtbaren Ausstellung teilzunehmen. Dies war für uns alle ein sehr prägendes Erlebnis, da diese Ausstellung so gestaltet wurde, dass man nachempfinden kann, wie sich sehbeeinträchtigte Menschen in unsere Gesellschaft fühlen. Die einstündige Führung war so aufgebaut, dass man zusammen mit einem Ausstellungsführer in einen sehr dunklen Raum gebracht wurde. Dort wurden wir in verschiedene Alltagssituationen geführt, wie zum Beispiel in eine Küche. Aber auch der Straßenverkehr und ein Wald wurden dargestellt. Anfangs fühlten wir uns unsicher und schreckhaft, da wir nicht wussten, was auf uns zukommt. Es fiel uns auch schwer, die Nah- und Ferndistanz abzuschätzen. Außerdem war es sehr herausfordernd, sich die Räume bildlich vorzustellen. Dank unseres netten Ausstellungsführers wurden wir mit der Zeit ruhiger und entspannter. Wir haben uns an die Dunkelheit gewöhnt und andere Sinne stärker genutzt, vor allem den Tastsinn. Wir haben durch das Ertasten der Gegenstände herausgefunden, in welchem Raum wir uns befinden. Die Ausstellung war für uns alle sehr bereichernd. Wir können uns jetzt viel besser in sehbeeinträchtigte Personen hineinversetzen, was uns im Pflegeberuf sehr hilfreich sein wird. Bewundernswert fanden wir auch, dass die Führungen meistens von blinden oder stark sehbeeinträchtigten Menschen geleitet worden sind. Nach der Ausstellung hatten wir noch die Möglichkeit, verschiedene Aktivitäten auszuprobieren, wie zum Beispiel verschiedene Brettspiele. Dabei war der Sehsinn beeinträchtigt.
Neben den tollen neuen Eindrücken bezogen auf unsere Berufsausbildung und den neuen Kompetenzen, die wir sammeln konnten, hatten wir auch eine sehr schöne Zeit mit unseren Mitschülern. Wir haben uns besser kennengelernt und konnten viele Freizeitaktivitäten, wie ein Nachmittag beim Bowling oder ein Besuch im Pilsner Theater, erleben. Außerdem haben wir die Stadt Pilsen mit seiner schönen Altstadt und vielen Sehenswürdigkeiten erkunden dürfen. Wir hatten sehr viel Spaß und es war für uns alle eine bereichernde Zeit, die wir nie vergessen werden. Wenn du selbst darüber nachdenkst, dich auch für einen Praktikumsaustausch zu bewerben, können wir es dir auf jeden Fall weiterempfehlen. Also sei auch du dabei!